Wir bei concircle erleben aus erster Hand, wie sich die Industrielandschaft durch die Digitalisierung rasant weiterentwickelt. Die nahtlose Integration von Informationstechnologie (IT) und Betriebstechnik (OT) ist wichtiger denn je. Eine der effektivsten Strategien, um diese Integration zu erreichen, ist der Unified Namespace (UNS) - ein Konzept, das über die traditionellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen hinausgeht und ein einheitliches, skalierbares Kommunikationsmodell für die moderne Fertigung schafft.
Wie das geht?
Ein Unified Namespace umspannt das gesamte Netzwerk eines Unternehmens. Er dient als zentrales Modell für die Organisation von und den Zugriff auf Daten auf allen Ebenen des Unternehmens - von den Sensoren in der Fertigung bis hin zu den Geschäftssystemen in der Cloud.
Im Kern spiegelt das UNS Unternehmensressourcen, Vorgänge und Ereignisse in Echtzeit wider. Diese Daten sind in der Regel in einem hierarchischen, themenbasierten Format unter Verwendung von Protokollen wie MQTT strukturiert. Jeder Knoten in dieser Hierarchie muss einen eindeutigen Bezeichner haben, und die Werte sollten direkt im Namensraum unter dem entsprechenden Thema veröffentlicht werden.
Stellen Sie sich ein gängiges Szenario in der Produktion vor: Mehrere Maschinen sind über verschiedene Protokolle wie Modbus, OPC usw. an ein MES (Manufacturing Execution System) angeschlossen. Wenn weitere Maschinen hinzukommen, vervielfachen sich diese Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, wodurch das System:
- Schwer zu warten
- Fehlende kontextbezogene Daten
- Vollständig nicht skalierbar
Die Komplexität der Maschinenintegration wird dann von jedem angeschlossenen System übernommen - MES, ERP, Analyseplattformen - und die technischen Schulden steigen mit jeder weiteren Maschine.
Stellen Sie sich jetzt einen besseren Weg vor.
Mit einem Unified Namespace muss das MES nicht die technischen Besonderheiten jeder einzelnen Maschine kennen. Wenn es eine Nachricht an die Beschichtungszelle der Vorbehandlungsanlage im Druckbereich des Münchner Werks senden muss, kann es dies durch Veröffentlichung in einem vordefinierten MQTT-Topic innerhalb des standardisierten Namespace tun.
Das Ergebnis? Eine skalierbare, Plug-and-Play-Integration, die über Linien, Anlagen und Systeme hinweg funktioniert.
Bei Concircle haben wir dieses Konzept in Kombination mit SAP Digital Manufacturing in die Praxis umgesetzt. Dank der nativen MQTT-Unterstützung funktionierte alles auf Anhieb. Die Vorteile zeigten sich sofort:
- Wir konnten die Produktionslogik über verschiedene Linien hinweg wiederverwenden.
- Die Anzahl der Sonderfälle sank deutlich
- Die Logik für die Sonderbehandlung wurde reduziert.
- Unser MES wurde intelligenter und effizienter
Vor allem aber konnten wir uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: die Optimierung des Produktionsprozesses und nicht die Verwaltung von Verbindungen.